Ein älterer Artikel aus der "New York Review of Books" über Italien, mit dem Schwerpunkt auf der ersten Hälfte der Neunziger. ("Corruption probe" betitelt die BBC diese Zeit).
A necessary catalyst [for the beginning of anti-corruption measures] was the end of the cold war and the fall of the Berlin wall; many voters now felt they no longer had to support parties that for more than forty years, by magnifying and exploiting the fear of communism, had maintained an increasingly unmerited dominance over Italian politics. Another momentous change came when the Italian Communist party dissolved itself in 1990, permitting its more moderate members to form a quite different Democratic Party of the Left, which the die-hards refused to join.
Interessant auch, daß Denis Mack Smith - zumindest 1995 - Umberto Bossi Positives abzugewinnen weiß:
Equally important in changing the political balance was the formation of Umberto Bossi's Lombard League which, along with other regional groups in the north, achieved a remarkable electoral success as a populist party of protest against corruption and over-centralized government.
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Wilhelm v. Humboldt/Jean-Francois Champollion
Ich zeige wieder einmal die Einfalt dessen, der sich durch Superlative beeindrucken läßt:
Bei alldem stand er [Wilhelm von Humboldt] auf solidem empirischen Fundament. Seine Sprachenkenntnis war phänomenal; er beherrschte das Französische, Englische, Italienische und Spanische in Wort und Schrift; ebenso Griechisch, Lateinisch, Baskisch, Provenzalisch, Ungarisch, Tschechisch, Litausch. Mehr als zwei Jahrzehnte beschäftigte er sich mit den Eingeborenensprachen Mittel-, Süd- und Nordamerikas; er befaßte sich mit dem Koptischen, Altägyptischen (1822 entzifferte Champollion die Hieroglyphen), Chinesischen und Japanischen, ab 1820 vor allem mit dem Sanskrit. Seit 1827 trat noch die Beschäftigung mit den malayisch-polynesischen Sprachen hinzu. Dieselbe Arbeitsintensität, mit der er einst das preußische Unterrichtswesen zu ordnen oder das Dickicht des politischen Alltags durch "Prinzipien" zu lichten unternommen hatte, wandte er nun an die Erforschung der menschlichen Sprachen. Alein aus den Jahren 1820 bis 1823 fanden sich im Nachlaß etwa dreißig selbstverfaßte Grammatiken und Wörterbücher amerikanischer Sprachen. Das Fragment "Analyse der mexikanischen Sprache" und die Vorlesung "Inwiefern läßt sich der ehemalige Kulturstand der eingeborenen Völker Amerikas aus den Überresten ihrer Sprache bestimmen?" wurden erst lange nach Humboldts Tod gedruckt. Kaum hatte er sich eineinhalb Jahre mit dem Sanskrit befaßt, da publizierte er bereits einen Aufsatz über die Verbalformen des Sanskrit, der Franz Bopps und A.W. Schlegels Beifall fand. 1825 und 1826 widmete er sich dem Studium der unter dem Namen "Bhagavadgita" bekannten Episode des "Mahabharata". 1828 las Humboldt in Paris über den Vergleich griechischer mit sanskritischer Tempusbildung. Kleinere Aufsätze hatten das Thema der Schrift und ihres Verhältnisses zur Sprache zum Gegenstand; so der Essay "Über die Buchstabenschrift und ihren Zusammenhang mit dem Sprachbau", den er am 20. Mai 1824 in der Berliner Akademie vortrug.
(Peter Berglar: Wilhelm von Humboldt. rororo bildmonographie 161, S. 129-130) Apropos Champollion: Die Sammelrezension von John Sturrock mit dem Titel "Key words: unlocking lost languages" wollte ich schon länger verlinken [LRB Guardian].
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