Manuel Noriega und teuflischer Rock
Ich wünschte nur, mir würde eine originellere Überschrift dafür einfallen:
Sechs Jahre später, 1989, eroberten die USA in Rahmen ihres "War On Drugs" Panama, um des wegen Drogenhandels und Menschenrechtsverletzungen angeklagten Dikators Manuel Noriega habhaft zu werden. Als dieser sich in der Botschaft des Vatikans versteckte, machte das US-Militär Rock'n'Roll zu seiner Waffe. Weil der angeblich abergläubische Noriega den Teufel fürchtete, wollte man ihn mit "teuflischer" Musik herausfordern. Um die Botschaft herum installierte die Truppe Lautsprecher und begann eine ohrenbetäubende Dauerbeschallung. Der erste Song war bezeichnend: "Welcome to the Jungle" von Guns'n'Roses. Auf der Playlist standen zunächst besonders "teuflische" Bands wie The Birthday Party, Pussy Galore oder Sonic Youth, aber als die einflussreiche Elternorganisation von Tipper Gore - der Gemahlin des späteren Vizepräsidenten Al Gore - sich beschwerte, wurde das Programm abgemildert: U2, The Alarm, Mötley Crüe, John Cougar Mellencamp, Love and Rockets, The Replacements, The Dead Milkman, Madonna. Noriega gab auf.
(Tom Holert/Mark Terkessidis: Entsichert. Krieg als Massenkultur im 21. Jahrhundert. KiWi 714 S. 54f.)
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