Just Another Ant
Saturday, 20. July 2002
Bergman, polemisch

Ingmar Bergman hat schlechte Laune und gibt ein Interview, in dem er sich zu anderen Regisseuren teilweise wenig freundlich äußert.

"About Jean-Luc Godard:
Bergman: I've never gotten anything out of his movies. They have felt constructed, faux intellectual and completely dead. Cinematographically uninteresting and infinitely boring. Godard is a fucking bore. He's made his films for the critics. One of the movies, Masculin/Féminin, was shot here in Sweden. It was mindnumbingly boring."

Passenderweise gefällt dem Gottsucher Bergman Tarkowskijs "Andrej Rublow" wesentlich besser ;-)
Das Originalinterview im Sydsvenska Dagbladet konnte ich übrigens nicht finden.

... Link


Fassbinders "Berlin Alexanderplatz"

Dringende Empfehlung: Ab diesem Sonntag (21.7., 1:05)strahlt ARTE Fassbinders Döblin-Verfilmung "Berlin Alexanderplatz" aus. [Google Cache einer Seite des Goethe Instituts]
Über die Einordnung dieses - zumindenstens quantitativen - opus magnum (15 Stunden!) innerhalb des Fassbinderschen Ouevres ist sich die Kritik uneins, z.B. spricht Wilhelm Roth von "ein(em) großen Entwurf", der "aber nicht in allen Teilen ein großer Wurf" sei. Michael Töteberg hingegen bezeichnet "Berlin Alexanderplatz" als "Meisterwerk".

Hier einige Passagen aus Tötebergs Fassbinder Monographie, erschienen bei rororo:

"Ursprünglich waren zwei Projekte parallel geplant: eine Fernsehserie, die das Publikum vor dem Bildschirm mit Döblins Roman vertraut machen sollte, und ein Kinfilm der weit radikaler und experimenteller im Zugriff auf den Stoff sein sollte. Fassbinder vertrat die Ansicht, dass man dem Kinozuschauer mehr zumuten könne, weil der Film unmittelbar übers Unterbewusstsein wirkt: Wenn das Licht ausgeht im Kino, dann ist das, wie wenn der Traum anfängt. Der Kinofilm sollte nicht aus dem Material der Fernsehserie montiert werden, sondern als eigenständiger Film mit anderer Besetzung, nur eben in denselben Kulissen realisiert werden. Der ehrgeizige Plan ließ sich jedoch nicht verwirklichen - schon die Fernsehserie in 13 Folgen und einem Epilog, Sendelänge über 15 Stunden, war ein kaum zu bewältigender Kraftakt. Um das Drehbuch termingerecht fertig stellen zu können, hatte sich Fassbinder einen speziellen Arbeitsrhythmus angewöhnt: Ich habe immer vier Tage durchgearbeitet, habe dann 24 Stunden geschlafen, wieder vier Tage drchgearbeitet. Er gestand jedoch: Eine gesunde Art des Schreibens ist das sicher nicht. [...] Mit 13 Millionen DM Budget war Berlin Alexanderplatz eines der aufwendigsten TV-Projekte in Deutschland. Ein Großprojekt: 97 Rollen, 6000 Komparsen, 60 Teammitglieder. Für die fast 3000 Einstellungen waren 193 Drehtage vorgesehen - Faßbinder machte seinem Ruf alle Ehre und kam am Ende mit 154 Tagen aus. Mit einer Unterbrechung drehte man fast 10 Monate: eine intensive Arbeit, die an den Nerven aller Beteiligten zerrte."

... Link


Online for 8166 days
Last update: 1/4/11, 4:30 PM
status
Youre not logged in ... Login
menu
... home
... topics
... galleries
... Home
... Tags


... Antville.org home
search
calendar
July 2002
SunMonTueWedThuFriSat
123456
78910111213
14151617181920
21222324252627
28293031
August
recent updates
Anthony Braxton 60th Birthday Collection
Diese Sache ist mir doch ein großes Anliegen. (Jawohl, mein...
by FraFuchs (5/20/05, 6:58 PM)
Ich liebe Geschichten, die sich
um "intellectual selfempowerment" drehen. So beginnt die Wikipedia Einführung...
by FraFuchs (3/20/05, 2:55 PM)
Injazz.net & Parallactic Einen sehr
guten Einstand legt die Seite injazz.net hin. Nicht nur, daß...
by FraFuchs (1/25/05, 8:35 PM)
Anthony Braxton (+Duke Ellington) "Concept
of Freedom" Auf dieses Album freue ich mich schon jetzt!...
by FraFuchs (1/22/05, 2:10 AM)

RSS Feed

Made with Antville
Helma Object Publisher